Zur Problematik paralleler und serieller Informationsverarbeitung aus der Sicht der Philosophie und einschlägiger Fachwissenschaften

Abstract

  Wir können gleichzeitig spazieren gehen, uns unterhalten, die Landschaft anschauen und die Sonne spüren, haben aber nur ein serielles Bewusstsein, sind nur ein Mensch. Den Apfel, welchen wir dabei essen nehmen wir taktil, gustativ, olfaktorisch und visuell in Form, Farbe und Bewegung wahr, erkennen dieses Sammelsurium an qualitativ unterschiedlichen Eindrücken als einen Apfel. Die Untersuchung dieses bemerkenswerten Koordinierungsvermögens soll hier aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden.

  Was in der Philosophie unter dem Namen Ich- und Ding-Identität untersucht wird, in der Psychologie unter Aufmerksamkeit und Sinneskanäle, in der Neurobiologie unter dem Bindungsproblem, in der Informatik unter der Theorie Verteilter Systeme und in der Betriebswirtschaft gar unter Wissensmanagement zielt in weiten Teilen auf dieselbe Frage:

  Wie werden parallel ablaufende Prozesse in einem Organismus/System koordiniert?

  Diese Arbeit will die Lösungsansätze auf diese Frage der fünf Einzelwissenschaften dargestellten und vergleichen. Dazu sollen jeweils die klassische Herangehensweise der Einzelwissenschaften und die aktuellen Forschungsergebnisse erläutert werden. Zum Vergleich sollen drei Themen quer durch die Einzelwissenschaften untersucht werden, wodurch diese Studie die Form folgender Matrix annimmt:

 

 

Ich-Identität

 

Ding-Identität

 

Parallel – Seriell

Philosophie,

   Leib-Seele Problem

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Psychologie,

   Kognitive Psychologie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Biologie,

   Neurobiologie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

BWL,

   Wissensmanagement

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Informatik,

   Verteilte Systeme